Der Gemeinderat hat entschieden: fast 20 % Kürzungen im Bereich der Jugendarbeit

Am 22.06.2010 hat der Gemeinderat Kürzungen in Höhe von fast 20% im Bereich der Jugendarbeit beschlossen. Nachdem im März der Vorschlag im Raum stand alle Jugendhäuser zu schließen, konnte dies zwar verhindert werden. Aber die beschlossenen Kürzungen stellen trotzdem erhebliche Einschnitte bei der Jugendarbeit dar. So wird insgesamt in ganz Leonberg bei der Schulsozialarbeit und der offenen Jugenarbeit eine pädagogische Stelle wegfallen. Außerdem werden alle Auszubildenden-Stellen (Studenten an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg) gestrichen. Gekürzt wurden ebenso Mittel für die pädagogischen Angebote sowie Verwaltungskostenzuschüsse. Und die Träger müssen mehr Eigenmittel erwirtschaften.

Dies wird für alle Träger erhebliche Anstrengungen bedeuten und auf jeden Fall leider auch zu Einschnitten in der pädagogischen Arbeit führen.
 
 

Ein Rückblick auf die vergangenen Ereignisse:

Offene Jugendeinrichtungen sollen geschlossen werden!!

Unglaublich aber wahr!

Die Verwaltungsspitze der Stadt Leonberg hat im Rahmen ihrer "Haushaltstherapie" dem Gemeinderat im März 2010 den Vorschlag unterbreitet alle 5 Jugendhäuser in Leonberg zu schließen und die damit eingesparten Gelder zur Haushaltkonsolidierung zu nutzen. Dies hätte bedeutet, dass alle Jugendhäuser - die Beat Baracke, das Kinder- und Jugendhaus in Höfingen, der Treff Warmbronn, die Werkstatt 13 in Gebersheim und das Café Siesta in der Stadtmitte - zum 1.10.2010 geschlossen werden.

Kinder und Jugendliche in Leonberg hätten dadurch die ohnehin schon wenigen Räumlichkeiten, in denen sie sich aufhalten können ohne dass sich andere an ihnen stören, verloren.

Um dies zu verhindern wurden viele Aktionen durchgeführ.

 
 

Bisher durchgeführte Aktionen:

Ergebnis der Unterschriftenaktion gegen die Schließung der Jugendhäuser:
Insgesamt wurden über 6.800 Unterschriften gesammelt. Am 22. März war die Teil-Übergabe von bis dahin gesammelt 5.117 Unterschriften. Infos und Bilder hier   

Montagsdemo am 15.03. um 16.30 Uhr vor dem Neuen Rathaus: Wir pfeifen euch was! 

Aufruf als pdf

Aufruf als Flyer zum Selber-Ausdrucken

 
 

Wie geht´s weiter??

Kahlschlag abgewehrt, aber Rotstift droht noch immer Durch die massiven Proteste im März, die Unterschriftensammlung und den aufgebauten öffentlichen Druck konnte der wahnwitzige Vorschlag der Stadtverwaltung, alle Jugendhäuser Leonbergs zu schließen abgewehrt werden. Damit bleibt Leonbergs Jugend vorerst von einem Kahlschlag verschont aber der Rotstift kreist immer noch über dem sozialen Sektor.

Im Moment finden Verhandlungsgespräche der Träger der Jugendarbeit mit der Stadtverwaltung Leonbergs statt, in denen Kürzungspotentiale gefunden werden sollen. Es wurde zwar bei den vorangegangenen Protesten immer wieder betont, dass beim aktuellen Stand an der Jugendarbeit nicht zu kürzen, sondern eher aufzustocken sei, aber die Stadtverwaltung hält an ihrem Konzept fest. Im schlimmsten Fall drohen Kürzungen großer Teile des jetzigen Etats. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen wie viele attraktive Jugendangebote dadurch entfallen müssen.

Bis auf weiteres planen die Träger keine Protestveranstaltungen, um die Verhandlungen mit der Stadtverwaltung nicht negativ zu beeinflussen. Je nach Ausgang der Gespräche und der resultierenden Schlussfolgerungen der Stadtverwaltung wird sich zeigen, wie die Träger zu reagieren haben. Erste Tendenzen werden nach Abschluss der Gespräche am 14.04.2010 zu erkennen sein. Die Abstimmung zum Haushaltsplan und den damit verbundenen Kürzungen obliegt dem Gemeinderat. Die Abstimmung des Gemeinderats soll am 27.04.2010 stattfinden.

Die Kinder und Jugendlichen Leonbergs sind also weiterhin auf die tatkräftige Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Helft mit!

  • Zeigt Präsenz am 27.04.2010 bei der Gemeinderatssitzung zum Haushaltsplan im neuen Leonberger Rathaus.
  • Beteiligt Euch an der Diskussionsrunde "Leonberg muss sparen - was tun?" am 12.04.2010 um 20:15 Uhr im Leo-Center.
 
 

22.06.2010 - Entscheidung im Gemeinderat

Am 22.06.2010 entscheidet der Gemeinderat wie es bei der Jugendarbeit weitergehen soll. Die Träger hatten in gemeinsamen Gesprächen mit der Stadtverwaltung eigene Sparvorschläge ohne Kürzung von Stellen präsentiert. Weiterhin wurden intensive Gespräche über die fachliche Weiterentwicklung der Jugendarbeit für Leonberg geführt, bei dem der Jugendhaus Leonberg e.V. seine Überlegungen für die Fortentwicklung eingebracht hat. Leider stehen aber nach dem Willen der Stadtverwaltung Stellenkürzungen im Raum und zwar insgesamt 1 Stelle, die über alle Träger gekürzt werden soll. Dies würde dazu führen, dass die Ausstattung von Leonberg im Bereich der Jugendarbeit im weiter zurückfällt und dies obwohl Vergleiche zeigen, dass Leonberg bei vergleichbaren Städten in der Region bereits an zweitletzter Stelle steht.

 
 

Leonberg ist Zukunft heißt es im Slogan der Stadt. Eine Zukunft ohne Jugendeinrichtungen darf es nicht geben!